• de
  • en

UITP: Weltpremiere des Solaris Busses Urbino Hydrogen

Solaris stellte auf der UITP in Stockholm den Solaris Urbino Hydrogen (links) und den Urbino Electric (rechts) aus

Der Bushersteller Solaris präsentierte vergangene Woche auf der UITP in Stockholm seinen ersten Wasserstoffbus und erhielt bereits einen ersten Auftrag. Die italienische Stadt Bozen bestellte eine erste Flotte von Solaris Urbino 12-Wasserstoffbussen. Neben dem Wasserstoffbus präsentierte Solaris auch einen Urbino Electric. Letzteren gibt es jetzt auch im modernen New Urbino-Design.

Solaris Urbino 12 Hydrogen

Solaris war einer der ersten europäischen Bushersteller, die sich vor knapp 10 Jahren Elektrobusse auf den Markt brachten. Nach der Einführung seines ersten E-Busses hat Solaris sein emissionsfreies Bus-Portfolio mit dem Urbino 12-Hydrogen erweitert. Der Vorteil von Brennstoffzellenbussen ist die deutlich höhere Energiedichte von Wasserstoff im Vergleich zu Batterien. Dies ermöglicht deutlich größere Reichweiten.

Solaris baut seit knapp 10 Jahren Elektrobusse und hat bislang knapp 600 Exemplare in 17 Länder geliefert I Solaris

Der Hersteller ist der Ansicht, dass die Elektromobilität sowohl Batteriebusse, Trolleybusse als auch wasserstoffbetriebene Fahrzeuge inkludiert und die Technologien nicht im Wettbewerb zueinanderstehen. Die Technologien sollen einander ergänzen und alle vom technologischen Fortschritt der elektrischen Antriebe und ihrer Komponenten profitieren.

 Solaris‘ Erfahrung in Brennstoffzellen

Es ist nicht das erste Mal, dass Solaris Brennstoffzellen in Bussen einsetzt. Erste Erfahrungen mit Wasserstoff sammelte der Hersteller bereits bei der Entwicklung von Batteriebussen mit Brennstoffzellen als Range Extender. Im Rahmen der JIVE-Initiative hat Solaris zwei Urbino 18.75 electric nach Hamburg und zehn Trolleybusse mit Brennstoffzellen Range Extender nach Riga geliefert. Es ist jedoch das erste Mal, dass Solaris einen Bus mit einer Brennstoffzelle als Primärenergiequelle baut. Der Bus kann mit einer Wasserstofffüllung bis zu 350 km zurücklegen. In den Solaris-Wasserstoffbussen wurde ein Satz von 60-kW-Brennstoffzellen verwendet. Der Bus ist zudem mit einer Hochleistungs Traktionsbatterie ausgestattet, die die Brennstoffzelle immer dann unterstützen soll, wenn der Energiebedarf am höchsten ist. Die Batterie wird mit Energie aus Wasserstoff und durch das regenerative Bremsen geladen. Es ist jedoch auch möglich, sie über Steckerladung aufzuladen.

Innenraum des neuen Solaris Urbino Hydrogen

Die leichten Composite Tanks sind in Längsrichtung über der ersten Achse des Fahrzeugs angeordnet und ermöglichen eine Wasserstoffspeicherkapazität von 36,8 kg. Am Ende jedes Tanks ist ein Multifunktionsventil installiert. Dieses Ventil umfasst eine Reihe von Sicherheitselementen: ein Magnetventil, ein durch hohe Temperaturen aktiviertes Notventil und ein Überlastventil, das den Wasserstoffstrom abschaltet, wenn das System nicht mehr in sich geschlossen ist.

Um den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten, verfügt das Fahrzeug über ein Klimakomfortsystem mit einer CO2-Wärmepumpe, mit der die Abwärme der Brennstoffzelle genutzt werden kann. Diese Lösung garantiert einen sehr hohen Wirkungsgrad und ermöglicht eine noch größere Reichweite des Fahrzeugs.

Erste Aufträge

Die italienische Stadt Bozen ist die erste Stadt, die Solaris Urbino 12 Wasserstoffbusse bestellt. SASA Bozen erhält als erster Kunde den Urbino 12 Hydrogen. Der Vertrag beinhaltet ein 8-jähriges Service- und Wartungspaket. Bestandteil des Vertrags ist auch eine spezielle Schulung des Fahrer- und Werkstattpersonals, in der die Sicherheitsaspekte beim Einsatz und der Wartung von Wasserstofffahrzeugen hervorgehoben werden. Während des UITP Global Public Transport Summit haben Vertreter von Solaris und Régie Autonome des Transports Parisiens (RATP) einen Vertrag über die Anmietung und Erprobung des Urbino 12 Hydrogen unterzeichnet. Der Betreiber wird den Wasserstoffbus in Paris für 10 Wochen (April bis Juni 2020) im regulären Personenverkehr testen. Im Mai unterzeichnete RATP außerdem einen Vertrag mit Solaris über die Lieferung von Solaris Urbino 8.9 LE Electric Elektrobussen mit der Option, den Auftrag im Gesamtwert von 10 Millionen Euro zu erweitern.

Solaris Urbino 12 Electric

Seit dem Start den E-Bus Produktion hat Solaris fast 600 E-Fahrzeuge an Kunden in siebzehn Ländern ausgeliefert oder Aufträge erhalten. Solaris hat seitdem an der Optimierung der Heiz-, Kühl- und Lenksysteme gearbeitet, um den Energieverbrauch zu senken.

Das auf dem UITP Global Public Transport Summit 2019 vorgestellte Antriebssystem des Solaris Urbino 12 Electric besteht aus zwei in den Antriebsachsen verbauten Elektromotoren mit einer Spitzenleistung von jeweils 125 kW. Der Bus ist mit einer Batteriekapazität von 240 kWh ausgestattet. Die auf der Messe vorgestellte Fahrzeugversion kann mit einem stationären externen Ladegerät oder einem (34 kW) Bordladegerät aufgeladen werden, ohne dass eine zusätzliche Infrastruktur installiert werden muss. Es handelt sich dabei um den Elektrobus Solaris Urbino 12, der beim Wettbewerb „Bus des Jahres 2017“ mit dem Titel „Stadtbus des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

18.06.2019