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U-Bahn Berlin führt teilautomatisierten Betrieb mit CBTC-Technologie von Siemens Mobility ein

© Urban Transport Magazine

Siemens Mobility hat die Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gewonnen und wird erstmalig das Zugsteuerungssystem Communications-Based Train Control System (CBTC) auf den Linien U5 und U8 der Berliner U-Bahn einführen. Die hochmoderne CBTC-Lösung Trainguard MT wird den Betrieb auf der Linie U5 bis 2029 und auf der Linie U8 ab 2032 erstmals im teilautomatisierten Fahrbetrieb (GoA2 – Grade of Automation) abwickeln. Dadurch wird die Kapazität auf diesen Linien künftig um rund 30% steigen. Technisch sind mit der CBTC-Technologie sogar Zugfolgen von unter 100 Sekunden möglich, damit ergäbe sich eine Kapazitätssteigerung auf den beiden Linien von rund einem Drittel. Durch den Technologiesprung werden auch Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des Gesamtsystems deutlich verbessert. Siemens Mobility wird die Umrüstung im laufenden Betrieb durchführen. Somit können die Züge auf beiden Linien des größten U-Bahn-Systems Deutschlands während des gesamten Projektes weiterfahren. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 200 Millionen Euro, hinzu kommen langfristige Verträge zur Wartung der Technik.

Zugsteuerungssystem Trainguard MT für Berliner Linien U5 und U8

Die BVG-Linien U5 und U8 werden auf einer Gesamtstreckenlänge von 40 Kilometern mit Trainguard MT ausgestattet. Dies beinhaltet alle 26 Stationen der Linie U5 und alle 24 der Linie U8. Siemens Mobility wird das bisherige Signalsystem vollständig durch seine digitale CBTC-Technologie ersetzen, um mit einem höheren Maß an Automatisierung und Konnektivität eine effizientere und zentralisierte Betriebsüberwachung zu ermöglichen. Der dann teilautomatisierte Betrieb ermöglicht es, dass Züge kontinuierlich mit der Strecke kommunizieren, in festgelegten Sicherheitsabständen automatisch einhalten, Notbremsungen durchführen und selbständig beschleunigen und bremsen. Der Triebfahrzeugführer konzentriert sich auf das Ein- und Aussteigen der Passagiere, überwacht die Strecke visuell und kann im Notfall eingreifen. Durch die Nutzung von Echtzeit-Daten zur Fahrzeugposition und Fahrgeschwindigkeit können mehr Züge in kürzeren Abständen auf der Strecke fahren.

(Info: Siemens Mobility)

© BVG – Oliver Lang
09.07.2024