Seit Montag, dem 17. Juni 2019, hat das Straßburger Straßenbahnnetz weitere 1,6 km an Länge gewonnen. An diesem Tag wurden die Verlängerung der Straßenbahnlinie E und das neue Busangebot in Robertsau und der Gemeinde La Wantzenau in Straßburg, Frankreich in Betrieb genommen. Beide Stadtteile liegen im Nordosten von Straßburg, direkt an der deutsch-französischen Grenze. Somit ist auch der Ortskern von Robertsau an die Straßenbahn angeschlossen. Viele Pendler mussten bislang von der Straßenbahn in den Bus umsteigen, um ihr Fahrtziel zu erreichen. Der Ausbau der E-Bahn im Herzen des Stadtteils Robertsau bietet eine direkte Anbindung an die Straßburger Innenstadt. Die Umstrukturierung des Busnetzes ermöglicht eine optimale Ergänzung der beiden Verkehrsträger. Die offizielle Einweihung der Einweihung fand am Samstag, den 22. Juni 2019 statt und wurde mit einer öffentlichen Veranstaltung begleitet.
Drei neue Haltestellen
Die Straßenbahn fährt vollständig auf eigenem Bahnkörper auf Rasengleis und verschönert so das Stadtbild. Dank der neuen Straßenbahnverbindung dauert die Fahrt von Straßburgs zentralem „Place de la République“ zum neuen Endpunkt „Robertsau L’Escale“ nur 15 Minuten. Die Gesamtbaukosten für dieses Projekt betrugen 19,5 Mio. EUR.
Die neue Linie E wurde vom bestehenden Endpunkt Boecklin bis zur Rue de la Papeterie im Norden von Robertsau um 1,6 Kilometer verlängert. Drei neue Stationen wurden eingeführt:
- „Jardiniers“
- „Mélanie“
- Die neue Endstation „Robertsau L’Escale“ in der Nähe des Gemeindezentrums von L’Escale
Die Straßburger Erfolgsgeschichte
Straßburgs Straßenbahnsystem ist eine echte Erfolgsgeschichte. Seit der Eröffnung der ersten modernen 9,8 km langen Straßenbahnlinie A im Jahr 1994 wurde das Streckennetz auf eine Gesamtlänge von 51,5 km und eine Streckenlänge von 70,7 km mit insgesamt 6 Linien erweitert. Die letzte Einweihung umfasst sogar eine grenzüberschreitende Linie nach Kehl an der Ostseite des Rheins. Die 2,7 km lange Verlängerung von Aristide Briand zum Bahnhof Kehl (Deutschland) wurde am 28. April 2017 eröffnet. Am 23. November 2018 kam die zweite 1.1 km Verlängerung von Kehl Bahnhof nach Kehl Rathaus hinzu.
Die Fahrgastzahlen im gesamten Straßenbahnnetz hat sich im Jahr 2018 auf 457.000 Passagiere pro Tag erhöht. Die Verkehrsbetriebe CTS Strasbourg betreiben eine Flotte von insgesamt 104 Niederflurstraßenbahnen:
- 14 Socimi / ADtranz (heute Bombardier) Eurotrams, Baujahre 1994 – 1995, 33-Meter-Variante
- 10 ABB / Bombardier Eurotrams, Baujahr 1998 – 2000, 33-Meter-Variante
- 17 ABB / Bombardier Eurotrams, Baujahr 1998 – 2000, 43-Meter-Variante
- 41 Alstom Citadis 403 (mit ausdrehbaren Drehgestellen in den Endwagen), Baujahr 2005 – 2007, 45-Meter-Variante
- 22 Alstom Citadis 403 (mit ausdrehbaren Drehgestellen in den Endwagen), Baujahr 2016 – 2019, 45,5-Meter-Variante
Weiterer Ausbau
In der sogenannten zweiten (2016 – 2020) und dritten Ausbaustufe» in den Jahren 2021 – 2025 wird das Straßenbahnnetz folgende Erweiterungen erfahren, wobei ein Teil der Strecken als Bus Rapid Transit (BRT, in Frankreich als BHNS = Bus à Haus niveau de Service bezeichnet) umgesetzt werden sollen:
- Linie A bis Zénith (noch Teil der zweiten Ausbaustufe)
- Die Verlängerung der Linie C zwischen Baggersee und Neuhof Rudolphe Reuss wird als BRT-Linie gebaut: 5,2 km (noch Teil der zweiten Ausbaustufe)
- Linie C bis Neuhof Stockfeld: 2,4 km
- Zusätzliche alternative Strecken in der Innenstadt zur Entlastung des zentralen Grenzübergangs Homme de fer, einschließlich Straßenbahn- und BRT-Linien (insgesamt 16 km)
- Zwei BRT-Linien zwischen Neuhof und Meinau sind als Ringleitung geplant: 12 km
