Knapp einen Kilometer lang ist die Verlängerung der innerstädtischen Straßenbahnlinie T1 im andalusischen Sevilla, die am 19. Juni 2024 offiziell eingeweiht wurde. Am heutigen 20. Juni 2024 begann der Planbetrieb mit Fahrgästen auf dem neuen Abschnitt vom bisherigen Endpunkt San Bernardo über die Station San Francisco Javier bis zur vorläufigen neuen Endstelle Eduardo Dato. Die insgesamt nur rund 3,3 km kurze, einzige Linie hat jetzt sieben Haltestellen, voraussichtlich im September soll noch eine weitere Station Luis de Morales hinzukommen. Von hier geht es künftig noch eine Haltestelle weiter bis zum Fernbahnhof Santa Justa – die Planungen dafür liegen seit langem vor, doch steht die Finanzierung noch nicht. Die Kosten des jetzt neuen Abschnitts bis Luis de Morales betragen rund 23,7 Mio. EUR, davon finanziert die EU 80%. Alle 9 Minuten befährt eine Bahn die Strecke, die durchgehend zweigleisig auf Eigentrasse im Straßenraum verlegt ist; auch ein kurzes Tunnelstück zum Unterfahren eines Verkehrsknotenpunkts gehört zum Streckenverlauf.
Eine weitere Karte findet sich unter: https://www.urbanrail.net/eu/es/sevilla/sevilla-tram.htm
CAF liefert mit leichter Verzögerung voraussichtlich im November drei weitere Niederflur-Straßenbahnen vom Typ URBOS 3 nach Sevilla, die die aktuelle Flotte aus 4 Wagen verstärken sollen. 2 weitere Wagen sind als Optionen vereinbart. Die Tramlinie T1, ursprünglich auch „MetroCentro“ genannt, besteht seit 2007 und wird zum Teil ohne Oberleitung betrieben, die Supercaps auf den Dächern der Triebwagen werden während der Haltestellenaufenthalte nachgeladen.
In Sevilla – dem mit 1,3 Mio. Einwohnern viertgrößten Ballungsraum Spaniens – besteht außerdem eine weitgehend unterirdisch verlaufende, ebenfalls mit niederflurigen Wagen betriebene Stadtbahn, kreuzungsfrei trassiert als Metro Linie 1 bezeichnet. Der Nordabschnitt einer zweiten Linie („3“) ist seit einiger Zeit im Bau und soll bis 2029 in Betrieb gehen. Außerdem wird an einer Überlandstraßenbahn nach Alcalá de Guadeira gebaut, die ursprünglich schon 2012 in Betrieb gehen sollte, deren Arbeiten aus Finanzmangel aber lange Jahre brach lagen.
20.06.2024
