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Neue (Teil-) Elektrobus-Linie 300 in Berlin eröffnet

Berlin's neue Elektrobuslinie 300 - einer der 15 neuen elektrischen Mercedes Benz eCitaro vor dem Berliner Dom mit dem berühmten Fernsehturm im Hintergrund I Foto: UTM

„Mit der neuen Linie 300 ist die ganze Woche Fridays for Future“ – mit diesem Werbeslogan hat Berlin am 4. August 2019 die neue Buslinie 300, die größtenteils mit Elektrobussen betrieben wird, in Betrieb genommen. Seit dem 4. August 2019 fährt die neue Linie 300 entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, von der Philharmonie, über das Brandenburger Tor, über die Paradestraße Unter den Linden, dem Alexanderplatz bis zur East Side Gallery an der Warschauer Straße. Zum Einsatz kommen bis zu acht Elektrobusse – ab Ende August werden es 30 in der Zahl sein.

Des weiteren wurden am 4. August weitere Änderungen im innerstädtischen Busliniennetz umgesetzt – unter anderem auf der Linie 245 und dem Flughafenbus TXL.

Berlin’s neue Elektrobuslinie 300 passiert mehrere wichtige Sehenswürdigkeiten der Stadt – einer der ersten Solaris Urbino E-Busse vor dem Roten Rathaus I Foto: UTM

30 Elektrobusse für Berlin

Bis Ende August 2019 erfolgt die Lieferung von 30 Elektro-Eindecker-Bussen (12 m). Mercedes Benz liefert 15 eCitaro und Solaris 15 Urbino Electric. Diese Busse durchlaufen einen mehrwöchigen Abnahme- und Testprozess. Nach bestandenen Tests kommen die Fahrzeuge sowohl auf der Linie 300 als auch auf Buslinien in der östlichen Innenstadt, z.B. den Linien 142 und 347 im Mischverkehr mit Dieselbussen zum Einsatz.

Bereits seit mehreren Monaten kommen in Berlin die neuen E-Busse zum Einsatz – unter anderem auf der Linie 142 – hier zwei Solaris Urbino Electric am Volkspark Friedrichshain I Foto: UTM

Mit diesem Einsatzkonzept kann die BVG die E-Busse optimiert auf den Umläufen einsetzen, die zu ihrer Reichweite passen und die Tageslaufleistung (ggf. durch Zwischenladung) maximieren. Auf diese Weise fahren die E-Busse pro Tag weit mehr als Ihre nominale Reichweite. Die Ladestationen für die aktuellen Lieferungen wurden auf dem Bus-Betriebshof in der Indira-Gandhi-Straße installiert. Diese 30 E-Busse werden ausschließlich im Depot geladen.

Die neue Paradelinie 300

Die neue Linie 300 (Philharmonie – S+U Warschauer Straße) führt an vielen touristischen Sehenswürdigkeiten, u.a. am Alexanderplatz, dem Berliner Dom, dem neuen Schloss und dem Brandenburger Tor vorbei und ersetzt auf der Straße Unter den Linden die auf dieser Strecke verkehrende Linie 200. Die Linie 200 fährt künftig nicht mehr über Unter den Linden, sondern über Leipziger Straße vorbei am Roten Rathaus. Gemeinsam mit dem N2 ersetzt sie die Metrobuslinie M48, die künftig am U-Bahnhof Mohrenstraße endet.

Langfristige E-Bus Strategie für Berlin

Nachdem bereits seit dem Jahr 2015 auf der Linie 204 insgesamt Solaris E-Busse mit induktiver Ladung von Bombardier/ Primove fahren, ist für die nächsten Jahr eine schrittweise Einführung elektrischer Busse auf allen Linien geplant. Die aktuelle Liefercharge für die BVG umfasst 30 E-Busse in 2019. Im Jahr 2020 sollen 90 weitere Solaris E-Busse (12m) und 17 Solaris E-Gelenkbusse geliefert werden. Die E-Gelenkbusse kommen im Rahmen des BMVI Forschungsprojektes E-MetroBus auf der Linie 200 zum Einsatz. Die Nachladung dieser Fahrzeuge erfolgt an den Endhaltestellen mit High Power Charger (450 kW) – dabei handelt es sich um Ladestationen. Anschließend wird gemäß Berliner Mobilitätsgesetz die gesamte Busflotte bis zum Jahr 2030 auf lokal emissionsfreie Busse umgestellt. Teil der Strategie ist Presseberichten auch ein O-Bus. Ein solches Konzept ist für Spandau mit vier Linien mit einer Gesamtlänge von 25 Kilometern geplant. Später könnte dieses Netz bis zum Bahnhof Zoo, ins Märkische Viertel und bis Kladow verlängert werden.

Die Finanzierung


Die Flottenumstellung ist eine gemeinsame Kraftanstrengung des Bundes, des Landes Berlin und der BVG. Die BVG übernimmt die Kosten, die für vergleichbare Dieselbusse angefallen wären. Die Mehrkosten gegenüber konventionellen Dieselbussen werden vollständig durch das Land Berlin und durch Fördermittel der Bundesministerien getragen. Die Finanzierung der Fahrzeuge und der daraus resultierenden Kosten der Infrastruktur erfolgt zum Teil im Rahmen von Förderprogrammen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

04.08.2019