Neue Hoffnung für die Tram La Coruña

Ein Wechsel in der Stadtregierung der nordwestspanischen Stadt La Coruña (A Coruña in der Landessprache Gallego) lässt neue Hoffnung für das kleine, meterspurige Tramsystem aufkommen. Die Bahn, die als Touristenlinie entlang der attraktiven Küste der Altstadt-Halbinsel fuhr, stellte im Juli 2011 nach einer Entgleisung des Wagens Nr. 100 ihren Betrieb ein. Der Unfall hatte keine schwerwiegenden Auswirkungen, warf jedoch Fragen über die Sicherheit der Infrastruktur auf. Die Schließung wurde als vorübergehend angekündigt, aber die Straßenbahnen verließen das Depot bis heute nicht wieder.

Mehrere Versuche zur Wiederbelebung scheiterten, und bereits vor einigen Jahren beschloss stelllte die Stadt alle Bemühungen dafür offiziell ein. Doch der Wechsel der Regierungspartei innerhalb des Stadtparlaments brachte jedoch das Thema wieder auf die Tagesordnung: Der neue Bürgermeister hatte in sein Wahlprogramm den Plan aufgenommen, die Linie als Touristenattraktion wieder zu eröffnen, um sie langfristig zu einer modernen Straßenbahn auszubauen. Diese Pläne wurden nun offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Wann und in welcher Form die Bahnen wieder fahren werden, ist aber derzeit weiter offen. Die Umfrage einer lokalen Zeitung ergab zudem breite Akzeptanz dieser Pläne in der lokalen Bevölkerung. Detaillierte Planung zum Weideraufbau des bestehenden Straßenbahnsystems sowie die Abstimmung über ein zukünftiges Niederflurtramnetz stehen aber noch aus.

Die Strecke war in mehreren Schritten zwischen 1997 und 2002 eröffnet worden, konnte aber ihr touristisches Potenzial nie wirklich voll ausgeschöpfen. Die ursprünglichen Pläne zur Integration der Strecke in ein modernes Stadtbahnsystem waren schon vor längerer Zeit aufgegeben worden, bevor jetzt neue Bewegung in das Thema kam. Die Infrastruktur der Straßenbahn wurde seit der Schließung vor 8 Jahren kaum gepflegt und ist heute vollständig überholungsbedürftig. Teile der Gleise und der Oberleitung entfernte die Stadtverwaltung. Die kleine Flotte von 5 betriebbereiten Straßenbahnen (1 Originalwagen, 1 Replika, 2 ex Lissabon, 1 ex Porto) sind im Depotbereich ohne Zugang zur Öffentlichkeit abgestellt.