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Künftig Elektrobusse auf allen Hauptlinien in Osnabrück

Nachladen an der Endstelle Düstrup | Carsten Krebs

Die Stadtwerke Osnabrück befahren seit April 2019 im vollen Planbetrieb Deutschlands bisher längste reine E-Bus-Linie.

Auf der 13 km langen Hauptverbindung von Haste Ost nach Düstrup fahren seither werktäglich zwölf Gelenkbusse vom Typ VDL Citea SLFA-181 Electric alle planmäßigen Kurse im Liniendienst, ein dreizehnter Wagen steht in Reserve. Die Wagen werden an den Endstellen über Dachstromabnehmer nachgeladen. Das niederländische Unternehmen VDL Bus & Coach agierte als Systemlieferant, die beiden Schnelllader an den Endstellen und die 14 Ladestationen auf dem Betriebshof lieferte die Firma Schaltbau.

Die neuen Fahrzeuge im „BRT-Desgin“, wie der Hersteller sein Modell nennt, sind 18,1 m lang, viertürig und bieten bis zu 133 Fahrgästen Platz. Der elektrische Antrieb stammt von Siemens., der Motor leistet 210 kW.

VDL Citea SLFA-181 Electric E-Bus Nr. 210 beim Ladevorgang | Carsten Krebs

Weitere Pläne auf dem Tisch

Die Osnabrücker Fahrgäste zeigen sich bislang von den neuen, leisen E-Bussen angetan, für eine detaillierte technische und wirtschaftliche Gesamtbeurteilung ist es nach gerade einmal zwei Monaten allerdings noch zu früh. Die Elektrifizierung der neuen „MetroBus“-Linie M1, die die frühere Buslinie 41 ablöst, soll erst den ersten Schritt zur weitgehenden Umstellung der Hauptrouten im Osnabrücker Netz auf Elektrobusbetrieb darstellen. Bis 2022 wollen die Stadtwerke auch die Linie M2 bis M5 elektrisch bedienen, dafür werden weitere 49 E-Busse und die notwendige Ladeinfrastruktur beschafft.

Um all die Maßnahmen umsetzten zu können, nehmen die Stadtwerke Landes- und Bundesfördermittel in Anspruch. Außerdem wurden bereits seit 2012 Investitionen in die Dieselbusflotte weitgehend zurückgestellt und die Laufzeit der bisher eingesetzten Fahrzeuge verlängert. Damit wurde ein „Polster“ für künftige Investitionen in die E-Bus-Technik geschaffen. Längerfristig, bis 2030, planen die Stadtwerke Osnabrück die vollständige Umstellung aller Buslinien auf Elektrobusbetrieb. Die Verkehrsbetriebe haben dabei mehrere technische Varianten geprüft, so stand u.a. auch ein teilweiser Betrieb mit Oberleitungen und Batterie-Trolleybussen zur Debatte, ebenso wie Brennstoffzellenbussen als mögliche Alternative küunftig in Betracht kommen könnten.

Viertüriger Gelenkbus für voll-elektrischen Betrieb | Carsten Krebs

05.06.2019